Einleitung: Warum Weiterbildung im Bereich DGUV V3 immer wichtiger wird
Die DGUV Vorschrift 3 Prüfung ist heute ein unverzichtbares Element im Arbeitsschutz und der betrieblichen Sicherheitskultur. Unternehmen sind gesetzlich verpflichtet, ihre elektrischen Betriebsmittel regelmäßig prüfen zu lassen – doch wer darf das überhaupt tun? Welche Qualifikationen sind notwendig? Und wie kann man sich selbst in diesem Fachbereich weiterbilden?
Genau hier setzt unser heutiger Artikel an. Wir geben Ihnen einen umfassenden Überblick über Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich der DGUV V3 Prüfung, stellen Ausbildungswege vor und zeigen, wie Sie sich gezielt zur „befähigten Person“ qualifizieren können. Dabei erhalten Sie wertvolle Hinweise, welche Lehrgänge besonders anerkannt sind und wie Sie Ihre Karriere im Bereich der elektrischen Sicherheit gezielt voranbringen können.
1. Grundlagen: Was bedeutet DGUV V3 und wer darf prüfen?
Die DGUV Vorschrift 3 (ehemals BGV A3) regelt die Prüfung elektrischer Betriebsmittel und Anlagen. Ziel ist es, Gefahren durch Stromunfälle zu minimieren und die Arbeitssicherheit zu verbessern. Diese Prüfung darf jedoch nicht von jeder beliebigen Person durchgeführt werden. Nur speziell qualifizierte Fachkräfte – sogenannte „befähigte Personen“ – dürfen diese sicherheitsrelevanten Prüfungen ausführen.
Voraussetzungen für Prüfer nach DGUV V3:
- Abgeschlossene elektrotechnische Berufsausbildung (z. B. Elektroniker, Mechatroniker)
- Mindestens ein Jahr praktische Erfahrung im Bereich Elektrotechnik
- Kenntnisse über die einschlägigen Normen und Sicherheitsvorschriften (z. B. DIN VDE 0701-0702)
- Teilnahme an einer spezialisierten Weiterbildung oder Schulung zur befähigten Person
2. Warum sich eine Weiterbildung lohnt
Der Fachkräftemangel trifft auch die Elektrobranche. Unternehmen suchen händeringend nach qualifizierten Fachleuten, die Prüfungen nach DGUV V3 fachgerecht durchführen können. Eine Weiterbildung in diesem Bereich bedeutet:
- Attraktive Verdienstmöglichkeiten
- Höhere Arbeitsplatzsicherheit
- Erweiterte berufliche Einsatzgebiete
- Positionierung als Experte für elektrische Sicherheit
Besonders für Elektrofachkräfte im Handwerk, Facility Management oder bei Prüfdienstleistern kann sich die Zusatzqualifikation unmittelbar lohnen.
3. Zielgruppen für die Weiterbildung zur befähigten Person
Nicht nur gelernte Elektriker können von einer Weiterbildung profitieren. Auch Personen aus angrenzenden technischen Bereichen sollten den Bereich elektrische Sicherheit als Karrierechance sehen:
Zielgruppe | Vorteile der Weiterbildung |
---|---|
Elektriker / Elektromeister | Erweiterung der Dienstleistungspalette |
Hausmeister / Haustechniker | Eigenständige Prüfungen in Gebäuden durchführen |
Servicetechniker | Prüfkompetenz für ortsveränderliche Geräte |
Arbeitssicherheitsbeauftragte | Bessere Kontrolle der betrieblichen Gefährdungsbeurteilungen |
Ingenieure im Facility-Management | Qualitätssteigerung und Verantwortungsübernahme |
4. Arten der Weiterbildung im Bereich DGUV V3
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, sich im Bereich der DGUV V3 Prüfung weiterzubilden. Abhängig vom Vorwissen und den individuellen Zielen eignen sich folgende Modelle:
4.1. Präsenzseminare
Viele Bildungsträger bieten zertifizierte Präsenzschulungen zur befähigten Person an. Diese dauern in der Regel 1–3 Tage und kombinieren Theorie mit praktischen Übungen. Zu den vermittelten Inhalten zählen:
- Rechtsgrundlagen (u. a. BetrSichV, TRBS, DGUV Vorschriften)
- Messtechniken nach DIN VDE 0701-0702
- Dokumentation und Prüfbücher
- Fehlererkennung und Bewertung
4.2. Online-Schulungen / E-Learning
Gerade für Berufstätige sind flexible Online-Kurse eine attraktive Lösung. Sie ermöglichen zeit- und ortsunabhängiges Lernen. Achten Sie hier auf Anbieter mit anerkannten Zertifikaten und praktischen Prüfbeispielen.
Beispiele für hochwertige Online-Angebote:
- E-Learning-Kurse mit Abschlusstest
- Digitale Teilnahmezertifikate
- Optional: Hybridangebote mit Präsenzprüfung
4.3. Meister- und Technikerschulen
Langfristig orientierte Fachkräfte können im Rahmen einer Meister- oder Technikerschule tiefgehendes Wissen erwerben und sich umfassend auf Aufgaben im Prüfwesen vorbereiten. Diese Abschlüsse beinhalten oft ein Modul zur DGUV-konformen Prüfung von elektrischen Betriebsmitteln.
5. Wichtige Anbieter für DGUV V3 Weiterbildungen
Zu den etablierten und seriösen Schulungsanbietern gehören:
- TÜV Süd / TÜV Rheinland – Hohe Praxisnähe, bekanntes Zertifikat
- DEKRA Akademie – Umfangreiche Angebote für Prüfpersonal
- BG ETEM – Speziell auf Berufsgenossenschaftsrecht abgestimmte Kurse
- Zertifizierte Handwerkskammern und IHKs – Regional verfügbare Qualifikationen
- Online-Plattformen wie WEKA, e-Training.de oder VDE-Schulungscenter
Tipp: Achten Sie bei der Auswahl auf Aktualität der Inhalte, Praxisbezug und rechtssichere Zertifikate.
6. Inhalte einer typischen Weiterbildung zur befähigten Person
Ein professioneller Kurs sollte folgende Themenbereiche abdecken:
- Gesetzliche Grundlagen: DGUV Vorschrift 3, Betriebssicherheitsverordnung, TRBS 1203
- Gerätekategorien: Ortsveränderliche und ortsfeste elektrische Betriebsmittel
- Prüfmethoden: Sichtprüfung, Messung, Erprobung
- Messgerätebedienung: Multimeter, Gerätetester, Isolationsmessgerät
- Dokumentation: Prüfprotokolle, Nachverfolgbarkeit, rechtssichere Ablage
- Fehlerauswertung: Grenzwerte, Wiederholungsfristen, Maßnahmen bei Fehlern
7. Zertifikate und deren Bedeutung
Nach erfolgreicher Teilnahme erhalten die Absolventen in der Regel ein Teilnahmezertifikat oder Befähigungsnachweis. Diese Unterlagen sind wichtig für:
- Dokumentation der Fachkunde im Unternehmen
- Betriebsinterne Nachweise bei der Berufsgenossenschaft
- Ausschreibungen und Kundenakquise
Ein Zertifikat allein berechtigt jedoch nicht automatisch zur Prüfung – es zählt immer auch die Berufserfahrung und die interne Bestellung durch den Arbeitgeber.
8. Fördermöglichkeiten und steuerliche Absetzbarkeit
Viele Weiterbildungsangebote lassen sich über Förderprogramme teilweise oder vollständig finanzieren. Beispiele:
- Bildungsprämie (ehem. Bundesprogramm – regional unterschiedliche Nachfolger)
- Bildungsgutschein der Agentur für Arbeit
- Förderung über den Arbeitgeber (z. B. im Rahmen von Fachkräftesicherung)
- Steuerliche Absetzbarkeit als Werbungskosten oder Betriebsausgabe
Tipp: Prüfen Sie auch regionale Programme der IHK, Handwerkskammern oder Landesministerien.
9. Zukunftsperspektiven: Mit der richtigen Weiterbildung zum Experten für elektrische Sicherheit
Die Anforderungen an elektrische Sicherheit steigen kontinuierlich. Unternehmen, Behörden, öffentliche Einrichtungen – sie alle benötigen Experten, die gesetzliche Prüfpflichten rechtssicher umsetzen können. Wer heute in seine Qualifikation investiert, hat morgen klare Vorteile im Wettbewerb.
Mögliche Berufsziele nach der Weiterbildung:
- Externer DGUV-Prüfdienstleister (freiberuflich oder angestellt)
- Interner Prüftechniker in großen Unternehmen
- Fachkraft für Arbeitssicherheit mit Prüfsachkenntnis
- Selbstständige Tätigkeit im Bereich Wartung & Instandhaltung
Fazit: Weiterbildung DGUV V3 Prüfung als Karrierebooster
Die Weiterbildung zur befähigten Person für die DGUV V3 Prüfung ist ein Türöffner für neue berufliche Perspektiven und eine essenzielle Maßnahme zur Erhöhung der Arbeitssicherheit in Betrieben. Ob als Elektromeister, Servicetechniker oder Quereinsteiger – wer bereit ist, sich gezielt fortzubilden, wird zum unverzichtbaren Experten in seinem Fachgebiet.