Warum eine strukturierte Vorbereitung entscheidend ist
Die regelmäßige Prüfung ortsveränderlicher elektrischer Geräte nach der DGUV Vorschrift 3 (ehemals BGV A3) ist für Unternehmen nicht nur gesetzliche Pflicht, sondern auch ein zentraler Bestandteil des betrieblichen Arbeitsschutzes. Mangelhafte Vorbereitung kann zu Verzögerungen, unnötigem Aufwand und schlimmstenfalls zu Sicherheitsrisiken führen.
Mit einer durchdachten Checkliste zur Vorbereitung auf die DGUV V3 Prüfung ortsveränderlicher Geräte lassen sich viele Probleme vermeiden. Sie unterstützt Unternehmen dabei, systematisch, rechtssicher und effizient vorzugehen – ein großer Vorteil im Hinblick auf Arbeitssicherheit, Haftungsvermeidung und Effizienz.
Was sind ortsveränderliche Geräte laut DGUV V3?
Bevor wir uns der Checkliste widmen, klären wir zunächst, was unter ortsveränderlichen Geräten zu verstehen ist.
Definition laut DGUV Vorschrift 3:
Ortsveränderliche Geräte sind elektrische Betriebsmittel, die während des Betriebs bewegt werden oder leicht von einem Platz zum anderen gebracht werden können, während sie an das Stromnetz angeschlossen sind.
Typische Beispiele:
- PC-Monitore, Laptops
- Ladegeräte
- Wasserkocher, Kaffeemaschinen
- Verlängerungskabel
- Handbohrmaschinen
Warum ist die DGUV V3 Prüfung notwendig?
Rechtlicher Rahmen
Die DGUV Vorschrift 3 verpflichtet alle Arbeitgeber dazu, elektrische Betriebsmittel regelmäßig durch eine befähigte Person prüfen zu lassen. Grundlage sind unter anderem:
- Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
- Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV)
- DIN VDE Normen 0701-0702
Sicherheitsaspekt
Elektrische Defekte gehören zu den häufigsten Ursachen für Brände in Betrieben. Eine lückenlose Prüfung reduziert das Risiko für Mitarbeiter, Betriebsausfälle und Sachschäden erheblich.
Die große Checkliste zur Vorbereitung auf die DGUV V3 Prüfung ortsveränderlicher Geräte
Im Folgenden erhältst du eine praxisorientierte, umfassende Checkliste, die Unternehmen als Leitfaden nutzen können, um sich optimal auf die Prüfung vorzubereiten.
1. Zuständigkeiten intern klären
- Wer ist intern für die Organisation der Prüfung verantwortlich?
- Gibt es eine Elektrofachkraft im Unternehmen?
- Wer koordiniert externe Prüfdienstleister?
- Sind alle Zuständigkeiten dokumentiert?
✅ Tipp: Erstelle ein Organigramm mit Zuständigkeiten rund um Prüfpflichten.
2. Gerätebestand erfassen
- Ist eine aktuelle Liste aller ortsveränderlichen Geräte vorhanden?
- Wurden neue Geräte seit der letzten Prüfung ergänzt?
- Sind defekte oder außer Betrieb genommene Geräte ausgetragen?
✅ Tipp: Nutze eine digitale Inventarverwaltung zur Übersicht.
3. Gerätestatus überprüfen
- Sind die Geräte funktionstüchtig?
- Ist das Gehäuse unversehrt?
- Gibt es sichtbare Schäden an Kabeln oder Steckern?
- Sind CE-Kennzeichnungen und Typenschilder vorhanden?
✅ Wichtig: Nur einsatzfähige Geräte sollten zur Prüfung eingereicht werden.
4. Gerätezugänglichkeit sicherstellen
- Sind alle Geräte für die Prüfer leicht zugänglich?
- Können Geräte während der Prüfung vom Netz getrennt werden?
- Sind keine Geräte dauerhaft verbaut oder in Betrieb?
✅ Tipp: Räume die Arbeitsbereiche gegebenenfalls im Vorfeld frei.
5. Prüfintervalle kontrollieren
- Sind die vorgeschriebenen Prüfzyklen eingehalten worden?
- Wann war die letzte Prüfung?
- Gibt es Dokumentationen der vorherigen Prüfungen?
✅ Wichtig: Halte alle Prüffristen schriftlich fest.
6. Dokumente und Protokolle vorbereiten
- Vorherige Prüfprotokolle vorhanden?
- Gerätepässe oder Wartungsunterlagen auffindbar?
- Interne Prüfberichte oder Zwischenkontrollen dokumentiert?
✅ Tipp: Halte eine Mappe oder digitalen Ordner mit allen Unterlagen bereit.
7. Kommunikation mit Prüfdienstleister
- Wurde ein Prüftermin abgestimmt?
- Sind alle Prüfanforderungen klar kommuniziert?
- Gibt es spezielle Anforderungen im Betrieb (z. B. Schichtbetrieb, Zutrittsregelungen)?
✅ Tipp: Klare Kommunikation mit dem Prüfdienstleister spart Zeit und Geld.
8. Mitarbeiter informieren
- Wissen alle betroffenen Mitarbeiter vom Prüftermin?
- Können Geräte während der Prüfung kurzfristig entbehrt werden?
- Gibt es Ansprechpersonen vor Ort für Rückfragen?
✅ Tipp: Interne Rundmails oder Aushänge zur Vorbereitung nutzen.
9. Notfallplan parat haben
- Was passiert, wenn Geräte „durchfallen“?
- Gibt es Ersatzgeräte oder Leihmöglichkeiten?
- Ist der Einkauf involviert?
✅ Wichtig: Produktionsausfälle durch unbrauchbare Geräte vermeiden.
10. Ergebnisprotokolle systematisch ablegen
- Werden alle Protokolle digital und/oder analog archiviert?
- Ist der Zugriff für Verantwortliche gesichert?
- Gibt es ein Wiedervorlage-System für Nachprüfungen?
✅ Tipp: Nutze Erinnerungsfunktionen in Kalender- oder ERP-Systemen.
Best Practice: Digitalisierung der Prüfprozesse
Immer mehr Unternehmen setzen auf digitale Lösungen zur Verwaltung und Organisation der DGUV V3 Prüfungen. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Automatische Fristenerinnerungen
- Zentrale Dokumentenverwaltung
- Effizienzsteigerung durch strukturierte Abläufe
- Erhöhte Rechtssicherheit
✅ Beispielsoftware: Betriebsmittelmanagement-Tools wie Checkware, ElektroCheck oder Prüfheld.
Fehler vermeiden – häufige Stolperfallen in der Vorbereitung
Viele Unternehmen gehen die Prüfung zu kurzfristig oder unstrukturiert an. Häufige Fehler:
- Fehlende Übersicht über alle Geräte
- Prüfprotokolle verlegt oder unvollständig
- Zugänglichkeit der Geräte nicht gegeben
- Prüfdienstleister ohne klare Aufgabenbeschreibung
Die Folge: Verzögerungen, höhere Kosten und mögliche Bußgelder.
Fazit: Gut vorbereitet ist halb geprüft
Die DGUV V3 Prüfung ortsveränderlicher Geräte ist kein bürokratischer Selbstzweck, sondern ein aktiver Beitrag zur Arbeitssicherheit im Unternehmen. Eine detaillierte Checkliste spart Zeit, minimiert Risiken und schafft Planungssicherheit.
Nutze die oben beschriebene Struktur, um dein Unternehmen professionell aufzustellen. So wird aus einer lästigen Pflicht eine strategische Maßnahme – für Sicherheit, Effizienz und Compliance.