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    Grundlagen der DGUV3

    Was die Messwerte der DGUV V3 Prüfung wirklich bedeuten

    A. Vatavu l DGUV3 ExperteBy A. Vatavu l DGUV3 Experte8. Juni 2025Keine Kommentare5 Mins Read
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    Warum Messwerte mehr als nur Zahlen sind

    Bei der DGUV V3 Prüfung stehen Sicherheit und Verlässlichkeit elektrischer Betriebsmittel im Fokus. Doch was sagen die ermittelten Messwerte eigentlich aus? Für viele Unternehmen sind Begriffe wie „Isolationswiderstand“, „Schleifenimpedanz“ oder „Berührungsstrom“ zunächst abstrakt und schwer greifbar. Dabei entscheidet das richtige Verständnis der Messwerte über die Sicherheit von Menschenleben und den störungsfreien Betrieb elektrischer Anlagen.

    Dieser Artikel gibt einen tiefgehenden Überblick über die wichtigsten Messwerte der DGUV V3 Prüfung, deren Bedeutung, Grenzwerte und Interpretation – praxisnah, verständlich und auf dem neuesten Stand der Technik.


    1. Die Rolle der Messung in der DGUV V3 Prüfung

    Die DGUV Vorschrift 3 verlangt, dass elektrische Betriebsmittel regelmäßig geprüft werden. Die Prüfung besteht aus:

    • Sichtprüfung
    • Messung
    • Erprobung

    Die Messung ist der objektivste Teil, denn sie liefert reproduzierbare, dokumentierbare Ergebnisse. Messwerte helfen, Gefährdungen zu erkennen, die mit bloßem Auge oder über eine Funktionskontrolle nicht sichtbar wären.


    2. Überblick: Welche Messungen werden durchgeführt?

    Die DGUV V3 Prüfung orientiert sich an den Vorgaben der DIN VDE 0701-0702 und DIN VDE 0100-600 bzw. 0105-100. Je nach Gerät und Einsatzart können folgende Messungen durchgeführt werden:

    MessgrößeRelevanzTypischer Einsatzbereich
    SchutzleiterwiderstandFunktionalität des SchutzleitersGeräte mit Schutzklasse I
    IsolationswiderstandZustand der IsolierungAlle Geräte
    ErsatzableitstromBewertung der Isolation unter BetriebsspannungGeräte ohne festen PE
    BerührungsstromStrom bei indirektem KontaktSchutzklasse I & II
    DifferenzstromFehlerstrom im BetriebFehlererkennung bei FI-Geräten
    SchleifenimpedanzWirksamkeit der SchutzmaßnahmeStationäre Anlagen

    Im Folgenden gehen wir auf die wichtigsten Messwerte im Detail ein.


    3. Schutzleiterwiderstand – Rückgrat der Schutzmaßnahme

    Der Schutzleiterwiderstand (auch: PE-Widerstand) gibt an, wie gut der Schutzleiter eines Gerätes leitfähig mit dem Gehäuse verbunden ist. Er sorgt dafür, dass Fehlerströme zuverlässig zur Erde abgeleitet werden – der erste Schutzmechanismus gegen Stromschläge.

    Typischer Grenzwert:

    • ≤ 0,3 Ω bei Anschluss über 5 m Kabel
    • ≤ 0,1 Ω bei festem Anschluss

    Bedeutung:

    Ein zu hoher PE-Widerstand weist auf gelockerte Schraubverbindungen, korrodierte Kontakte oder unterbrochene Schutzleiter hin. In solchen Fällen ist der Berührungsschutz nicht mehr gegeben – es droht akute Lebensgefahr.


    4. Isolationswiderstand – Der Gesundheitszustand der Isolation

    Der Isolationswiderstand misst, wie gut aktive Leiter gegenüber Erde und untereinander isoliert sind. Er ist ein Maß für die Integrität der Isolation, z. B. von Kabeln, Steckverbindungen und internen Komponenten.

    Typischer Grenzwert:

    • ≥ 1 MΩ bei tragbaren Geräten
    • ≥ 0,5 MΩ bei IT-Systemen oder bestimmten Steuerungen

    Bedeutung:

    Niedrige Isolationswiderstände deuten auf Feuchtigkeit, Alterung oder Beschädigung der Isolierung hin. Schon Werte unterhalb von 1 MΩ sind ein Indiz für erhöhte Brandgefahr oder elektrische Schläge.


    5. Ersatzableitstrom – Alternative zur Isolationsmessung

    Wenn eine klassische Isolationsprüfung nicht möglich ist (z. B. bei elektronischen Geräten mit empfindlicher Elektronik), wird der Ersatzableitstrom gemessen.

    Typischer Grenzwert:

    • ≤ 3,5 mA für allgemeine Geräte
    • ≤ 0,5 mA für medizinische Geräte

    Bedeutung:

    Der Ersatzableitstrom ist ein Maß dafür, wie viel Strom durch die Isolation „hindurchfließt“. Überschreitungen weisen auf gefährliche Isolationsschwächen oder defekte Bauteile hin.


    6. Berührungsstrom – Der versteckte Stromschlag

    Der Berührungsstrom ist der Strom, der über den Körper einer Person fließen würde, wenn sie ein unter Spannung stehendes Gehäuse berührt – also im Fehlerfall. Er wird mit einer genormten „Körpersimulation“ gemessen.

    Typischer Grenzwert:

    • ≤ 0,5 mA für Geräte der Schutzklasse I
    • ≤ 0,25 mA für Schutzklasse II

    Bedeutung:

    Hohe Berührungsströme weisen auf gefährliche Leckströme hin, etwa durch defekte Netzfilter oder fehlerhafte Verdrahtung. Ein Wert über dem Grenzwert bedeutet akutes Risiko für einen Stromunfall.


    7. Differenzstrom – Früherkennung von Fehlern im Betrieb

    Bei der Prüfung unter Betriebsbedingungen kann ein Differenzstrom gemessen werden. Hierbei handelt es sich um den Unterschied zwischen Hin- und Rückleiterstrom, der normalerweise Null sein sollte.

    Typischer Grenzwert:

    • ≤ 3,5 mA bei ortsveränderlichen Geräten
    • ≤ 30 mA bei bestimmten Industrieanwendungen

    Bedeutung:

    Ein erhöhter Differenzstrom kann auf einen Isolationsschaden, Erdschluss oder schleichenden Fehler hindeuten. Besonders in IT-gestützten Arbeitsumgebungen ist dies ein Frühindikator für Sicherheitsprobleme.


    8. Schleifenimpedanz – Test der Schutzmaßnahme

    Die Schleifenimpedanz wird vor allem bei der Erst- oder Wiederholungsprüfung ortsfester Anlagen gemessen. Sie stellt sicher, dass im Fehlerfall ein genügend hoher Fehlerstrom fließt, um den Schutzschalter (z. B. LS oder FI) auszulösen.

    Typischer Grenzwert:

    • Abhängig vom Leitungsschutzschalter, z. B. Zs ≤ 1,44 Ω bei B16A Automat

    Bedeutung:

    Eine zu hohe Schleifenimpedanz kann dazu führen, dass der Schutzschalter nicht rechtzeitig abschaltet – mit potenziell tödlichen Folgen. Besonders bei Altbauten mit langen Leitungswegen ein kritischer Wert.


    9. Interpretation von Messwerten – Kontext ist entscheidend

    Ein einzelner Wert sagt wenig aus, wenn der Gesamtkontext fehlt. Deshalb sollten die Messwerte niemals isoliert, sondern immer in Zusammenhang mit Gerätetyp, Einsatzort, Alter und Nutzung interpretiert werden.

    Beispiel:

    Ein Isolationswert von 1,2 MΩ kann bei einem trockenen Bürogerät als akzeptabel gelten – bei einem Hochdruckreiniger, der im Außenbereich verwendet wird, jedoch nicht.


    10. Dokumentation – Messwerte richtig festhalten

    Die DGUV V3 schreibt eine vollständige Dokumentation der Messergebnisse vor. Nur so ist im Schadensfall nachweisbar, dass die Prüfung ordnungsgemäß durchgeführt wurde.

    Pflichtangaben:

    • Datum der Prüfung
    • Gerätedaten (Typ, Hersteller, Seriennummer)
    • Art der Messung
    • Gemessene Werte mit Einheit
    • Bewertung (Bestanden/Nicht bestanden)
    • Name des Prüfers

    Moderne Prüfgeräte speichern die Werte automatisch digital. Die Integration in ein Prüfmanagementsystem erleichtert die Auswertung und Archivierung.


    11. Häufige Fehler bei der Messwertaufnahme

    • Falsche Prüfart gewählt (z. B. Ersatzableitstrom statt Isolationswiderstand)
    • Messgerät falsch eingestellt
    • Nullung oder Erdung nicht geprüft
    • Fehlinterpretation von Messwerten aufgrund fehlender Fachkenntnis

    Lösung:

    Nur qualifizierte Elektrofachkräfte dürfen Messwerte interpretieren. Regelmäßige Schulungen und der Einsatz normkonformer Messgeräte sind zwingend notwendig.


    12. Praxis-Tipps: So verbessern Sie die Messwert-Qualität

    1. Messgerät regelmäßig kalibrieren
      Nur ein kalibriertes Gerät liefert verlässliche Werte.
    2. Referenzwerte erfassen
      Bei Neugeräten können Basiswerte für spätere Vergleiche hilfreich sein.
    3. Messprotokolle archivieren
      Mindestens 5 Jahre aufbewahren – idealerweise digital und revisionssicher.
    4. Vergleichsmessungen durchführen
      Auffällige Werte sollten durch eine zweite Messung verifiziert werden.
    5. Fehlerklassifizierung nutzen
      Verwenden Sie eine systematische Einordnung (z. B. leicht, kritisch, gefährlich) zur Bewertung von Abweichungen.

    Fazit: Messwerte sind der Schlüssel zur elektrischen Sicherheit

    Die Messwerte der DGUV V3 Prüfung sind weit mehr als bürokratische Pflichtdaten. Sie sind Indikatoren für die Sicherheit, Funktionalität und Lebensdauer elektrischer Betriebsmittel. Ein professioneller Umgang mit ihnen schützt nicht nur Menschenleben, sondern auch Investitionen, Anlagenverfügbarkeit und Unternehmensreputation.

    Gerade in Zeiten zunehmender Digitalisierung, komplexer Gerätetechnik und steigendem Kostendruck ist es umso wichtiger, sich nicht auf reine Sichtprüfungen zu verlassen – sondern gezielt die Aussagekraft präziser Messwerte zu nutzen.

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    A. Vatavu l DGUV3 Experte

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